Samstag, 6. Oktober 2007

Tag 75 San Francisco

Als kroenender Abschluss sind heute die Blue Angels, die Paradeflugstaffel des US Militaers fuer uns ueber San Francisco geflogen (natuerlich neben uns auch noch fuer ein paar tausend andere Leute ;-)
Es war eine Flugshow in der Bucht von San Francisco mit Piloten, die wirklich kranke Sachen mit ihren Flugzeugen machten. Zwei Piloten flogen mit Hilfe von Rauch ein Herz in den Himmel - sah wirklich nett aus. Am Schluss flogen dann noch die 6 Blue Angels in ihren Kampfjets atemberaubende Formationen mit teilweise weniger als einem Meter Fluegelabstand (wahrscheinlich ist deshalb vor nicht allzulanger Zeit mal einer abgestuerzt)

Wir freuen uns nun beide sehr auf daheim nach fast drei Monaten Nomadenleben und bedanken uns bei allen, die die Tour mit grossem Interesse verfolgt haben!

Tag 72-74 (Motorrad)

Die letzten drei Tage hatten wir zwei Harleys und haben das Umland von San Francisco erkundet. Bereits das Anmieten der Maschinen war recht problematisch, da wir Probleme mit der Kreditkarte hatten weil die Motorradvermietungen immer eine Sicherheit von mindestens 2000 Dollar auf der Kreditkarte fuer sich sperren, was das Tageslimit ueberschritt. Da aber die Inhaber beider Vermietungen Deutsche waren, war es aber kein Problem und wir bekamen die Harleys.
Wir mussten die zwei Motorraeder von verschiedenen Vermietungen holen, da eine Vermietung erst an Leute ab 25 Jahren vermietet hat. Der Inhaber war ein Stuttgarter, der vor 17 Jahren nach Kalifornien ausgewandert ist - ein sehr sympathischer Mann, der uns auch drei Tagestouren vorschlug, die wir von San Francisco aus fahren konnten.
Am ersten Tag fuhren wir ueber die Golden Gate Bridge in die Gegend noerdlich von San Francisco, die sehr bergig und entlang der Kueste relativ wenig bevoelkert ist. Es gibt dort einen alten Leuchtturm am Point Reyes, welcher der Kueste etwas vorgelagert ist - kuehl wars dort aber schoen.
Am zweiten Tag sind wir die Kueste entlang auf dem beruehmten Highway 1 hinuntergefahren bis nach Santa Cruz, einer kleinen Strand- und Surferstadt. Es war erstaunlich viel waermer dort und man konnte viele Leute am Strand Volleyball spielen sehen. Auf dem Rueckweg sind wir durch die Redwoodwaelder auf sehr engen Bergstrassen gefahren. In diesem Gebiet befinden sich einige der aeltesten Baeume der Welt, sie sind bis zu 2000 Jahre alt und echt gewaltig.
Der heutige Ausflug ging ins Napa Valley und ins Sonoma Valley, die Weinanbaugebiete Kaliforniens - leider war ein Grossteil der Strecke Interstate (Autobahn), was mit dem Motorrad nicht so schoen zu fahren ist, zumal hier keine der Autobahnen weniger als 4 Spuren in jede Richtung hat und die sind alle vollgestopft.
Die Harley ist im Vergleich zu meinem Motorrad daheim ein echter Dampfhammer und Papa haette mir auch blind folgen koennen denn sie war im Umkreis von 500m immer gut zu hoeren (komischerweise wesentlich lauter als seine obwohl es das gleiche Modell war)


Unsere Harleys - die hintere war meine

Point Reyes

Der Kuestenstreifen am Point Reyes

Santa Cruz

Papa in einem riesigen Redwoodtree, in den ein Blitz eingeschlagen hat und den Baum im unteren Teil ausgehoelt hat. Der Baum lebte aber trotzdem noch

Weinanbau im Napa Valley

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Tag 70&71 San Francisco

Die letzten Tage waren wir sehr beschaeftigt mit Shoppen - hier ist alles unglaublich guenstig verglichen mit Deutschland. So ziemlich jeder namhafter Hersteller von Kleidung und Sportartikeln ist hier vertreten.
Wir sind auch an den Pazifik gefahren, der am anderen Ende der Stadt liegt, da merkt man erst mal wie gross diese Stadt tatsaechlich ist.
Heute sind wir in eine nette Jugendherberge umgezogen nachdem es in dem Ein-Bett-Hotel auf Dauer dann doch etwas eng war. Hier bleiben wir bis zu unserem Rueckflug am Sonntag.
Ab morgen gehts dann los mit den Harleys in die Umgebung von San Francisco.
Ein weiteres Highlight des heutigen Tages war das Beschaffen von zwei Fahrradkartons fuer den Heimflug. Wir sind kreuz und quer, insgesamt ueber 40km durch die Stadt gefahren um endlich die Kartons zu bekommen. Transportiert haben wir sie auf dem Fahrradanhaenger, was auch lustig aussah. Jedefalls wissen wir nun dass man mit dem Rad umziehen kann...


Die Bruecke im Abendlicht

Pazifik

ohne Worte...

Sonntag, 30. September 2007

Tag 69 San Francisco

Die Stadt ist echt der Wahnsinn - heute war das San Francisco Lovefest. Eine Art Loveparade wie in Berlin nur etwas kleiner dafuer viel ausgeflippter - lauter tanzende Leute, viele davon entweder total schrill angezogen oder ganz nackt auf irgendwelchen Trucks oder sonstigen fahrbaren Untersaetzen, die entsprechend gestylt waren. Papa hat wie ich die Stadt mittlerweile zu seiner zweiten Lieblingsstadt erklaert.
Das Viertel in dem wir sind ist ein wahres Shoppingparadies (zum Glueck ist mein Schwesterherz nicht hier) - es gibt wirklich nichts was es nicht gibt, alle namhaften Firmen aus allen erdenklichen Branchen sind hier vertreten.
Ab Mittwoch haben wir fuer drei Tage Harleys gemietet mit denen wir ein bisschen die Kueste entlang fahren werden.


Das San Francisco Lovefest

Viele verrueckte Leute


und viele verrueckte Fahrzeuge

Tag 68 San Francisco

Nach einer Nacht ausserhalb der Stadt in einer Jugendherberge im Gruenen konnten wir nochmal ueber die schoene rote Bruecke fahren um uns nach einer Naechtigungsmoeglichkeit in der Stadt umzuschauen. Im Visitorcenter wurde uns ein kleines, unscheinbares Hotel empfohlen, das zwar den Namen Hotel nicht unbedingt verdient aber trotzem eine extrem guenstige Ubernachtungsmoeglichkeit darstellt und das mitten im Zentrum der Stadt.
Hier ist total was los - heute war eine Fahrraddemonstration, die so manchen Autofahrer zur Verzweiflung gebracht hat.
Ebenfalls bemerkenswert sind die enormen Steigungen der Huegel innerhalb der Stadt. 20% mit Fahrradanhaenger ist kaum mehr fahrbar - bin froh dass wir endlich eine Bleibe haben wo wir die Haenger lassen koennen.


man koennte mal ueber einen Reifenwechsel nachdenken...


sehr dezente Werbung

Tag 67 Concord nach San Francisco - Am Ziel einer langen Reise (58km/6304km ges.)

Wir habens tatsaechlich geschafft! Nach ca. 6300km sind wir in der Stadt, von der wir die vielen Wochen seit dem Start an der Ostkueste getraeumt haben - San Francisco.
Es war jedoch nicht ganz einfach dorthin zu kommen denn die Stadt ist ausser von Sueden her nur ueber Bruecken oder auf dem Wasserweg zu erreichen. Die Bruecken sind jedch alles Autobahnbruecken, die nicht alle Fahrradwege haben. Mein Plan war es urspruenglich ueber eine der Bruecken in die Stadt Vallejo, noerdlich von San Francisco zu fahren und von dort aus per Faehre bis kurz vor die Golden Gate Bridge zu fahren um sie mit dem Fahrrad zu ueberqueren und majestaetisch in die Stadt zu fahren.
Es gab mehrere Probleme, das erste war bereits der Weg zu der ersten Bruecke auf einer Strasse, die es laut Karte geben sollte, in Wirklichkeit jedoch nicht vorhanden war. Das zweite Problem war dann die Bruecke nach Vallejo, eine Autobahnbruecke, die eigentlich entweder einen breiten Seitenstreifen oder einen Fahrradweg haben sollte - auch hier Fehlanzeige.
Wir wagten uns trotzdem auf die Bruecke - keine Minute gefahren hatten wir ein Polizeiauto der Highway Patrol hinter uns, das uns zwar Begleitschutz gab aber einen sehr schlecht gelaunten Polizisten enthielt, der uns sofort nach der Bruecke anhielt und uns unmissverstaendlich klarmachte dass wir auf schnellstem Wege von der Autobahn verschwinden sollten. Ich schilderte ihm unsere Situation und die Tatsache, dass kein Schild an der Auffahrt war, das darauf hinwies dass das Radfahren verboten sei (wie das normalerweise der Fall ist) - wahrscheinlich hat er nur deswegen von einer Strafe abgesehen. Er liess sich allerdings unsere Ausweise geben und eskortierte uns zur naechsten Ausdahrt, wo wir sie erst wiederbekamen.
Von Vallejo fuhren wir dann per Faehre quer durch die Bucht allerdings direkt nach San Francisco. Da dort aber sowohl ein Blues Festival als auch ein Zahnaerzte Kongress mit 50.000 Leuten stattfand war keine Unterkunft mehr in der Stadt zu bekommen und wir fuhren ueber die Golden Gate Bridge (wirklich eine der schoensten Bruecken der Welt und mit Fahrradweg) in eine Jugendherberge noerdlich von SF. Endlich da!

Die Bruecke, die wir besser nicht ueberquert haetten


Unsere Faehre nach San Francisco - verglichen mit der Bodenseefaehre ein echtes Speedboat

Siegerfoto


Neblig und kuehl wars - das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch

Tag 66 Modesto nach Concord (137km/6245km ges.)

Man merkt nun wirklich dass man in Kalifornien ist - je naeher wir an die Bucht von San Francisco kommen, wo sich noch weit mehr Staedte befinden, nimmt der Verkehr immer mehr zu und es ist schwierig einigermassen ruhige Strassen zu finden.
Als wir heute Abend auf der Suche nach einer Unterkunft einen Polizisten fragten, meinte dieser dass wir auf keinen Fall in Bay Point bleiben sollten, da es eine relativ gefaehrliche Stadt sei - man konnte das auch unschwer an den Haeusern und Leuten erkennen. Wir fuhren also weiter in die Dunkelheit.
Dummerweise fuehrte die Strasse, auf der wir eigentlich in die naechste Stadt wollten mitten durch militaerisches Sperrgebiet. Selbst wenn wir gewollt haetten waeren wir da nicht durchgekommen. Die Navy vereinnahmt hier teilweise einfach Gebiete und haelt es nicht fuer noetig das oeffentlich bekanntzugeben. Es blieb uns nichts anderes uebrig als darum herumzufahren.

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